Statement der Arbeitsgemeinschaften „Menschenrechte, Ethik und Soziale Arbeit“ und „Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft“zur (asyl-)politischen Situation an der EU-Grenze

Die Arbeitsgemeinschaften „Menschenrechte, Ethik und Soziale Arbeit“ und „Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft“ der Österreichischen Gesellschaft für Soziale Arbeit (ogsa) nehmen in Bezug auf die aktuelle Berichterstattung zur menschenunwürdigen (asyl)politischen Situation an der EU-Grenze zwischen Griechenland und der Türkei Stellung:

Wir fordern als Sozialarbeiter*innen und Sozialarbeitswissenschaftler*innen die österreichische Bundesregierung auf, das Menschenrecht auf Asyl zu achten und für dessen Umsetzung innerhalb der EU Sorge zu tragen.

  • Das Menschenrecht auf Asyl ist uneingeschränkt zu achten. Die aktuellen und geplanten Maßnahmen an der EU-Grenze zwischen Griechenland und der Türkei und auf den griechischen Inseln entbehren jeglicher menschenrechtlicher Grundsätze. Die Gewalt gegenüber schutzsuchenden, geflüchteten Menschen ist ethisch nicht tragbar. Wir fordern die solidarische Bereitstellung von Ressourcen, die eine sichere und koordinierte Versorgung der betroffenen Flüchtenden sicherstellt.
  • Als Professionist*innen der Sozialen Arbeit arbeiten wir auch intensiv mit geflüchteten Menschen und verfügen über umfassendes Fachwissen zu den Herausforderungen und bio-psycho-sozialen Folgen von Flucht, aber auch zu Bedingungen für eine gelungene Integration. Durch die Ethik-Kodes der „International Federation of Social Workers“ (IFSW) und die Charta der Grundrechte der Europäischen Union sind wir zu Solidarität und Hilfe für die schutzsuchenden Mitmenschen verpflichtet.

Wir appellieren an die österreichische Bundesregierung, auf EU-Ebene für die Einhaltung und Umsetzung des Menschenrechts auf Asyl einzutreten und geflüchtete Menschen in Österreich aufzunehmen! Weitere Traumatisierungen dieser Menschen müssen verhindert werden!

März 2020

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