Unter dem Titel “Gefährdete Demokratie, Exklusion und Soziale Arbeit” diskutierten und entwickelten wir auf der 4. wissenschaftlichen Tagung der ogsa STAND.punkte
Soziale Gerechtigkeit, allgemein verbindliche Menschenrechte, ein humanistisches Menschenbild, das aufgeklärte Denken und Handeln sind Grundlagen sozialarbeiterischen Handelns und damit auch wesentliche Bezugspunkte wissenschaftlichen Denkens und Forschens zur Sozialen Arbeit. Die besorgniserregenden Angriffe auf demokratische Grundsätze, die Diffamierung von Menschlichkeit und das Aufkommen von ausgrenzenden und Hassdiskursen gefährden das friedliche Zusammenleben. Erstmals seit Langem scheint es denkbar, dass die großen Fortschritte, die in den letzten Jahrzehnten beim Ausbau der Rechte bisher marginalisierter Personen gemacht wurden, gefährdet sind. Die materielle Absicherung gerade der ärmsten Bevölkerungsschichten wird eingeschränkt und unter ein bisher als angemessen geltendes Niveau gedrückt.
Profession und Wissenschaft der Sozialen Arbeit sind herausgefordert, sich mit diesen Entwicklungen auseinanderzusetzen. Ohne aktives Gegensteuern besteht die Gefahr, dass Soziale Arbeit in einigen Praxisfeldern zur Verwalterin von exkludierenden Politiken absinkt.
Die Fragen, die uns beschäftigen:
- Wie kann die Soziale Arbeit der Verbreitung von nationalistischen und menschenfeindlichen Haltungen entgegenwirken?
- In welcher Form kann die Zusammenarbeit von professioneller Sozialer Arbeit, engagierten Bürgerinnen und Bürgern und Organisationen der Zivilgesellschaft gelingen?
- Wie können Inklusion und Partizipation von benachteiligten Bevölkerungsgruppen auch unter erschwerten politischen Rahmenbedingungen wirksam gefördert werden?
- Wie können Qualität und Wirksamkeit der Sozialen Arbeit durch die Entwicklung von Standards und Innovation gesteigert werden?
- Wie kann Soziale Arbeit zu einer Festigung der Demokratie und einer inklusiven Gesellschaft beitragen?
Dazu wurden auf der 4. wissenschaftlichen Tagung der ogsa STAND.punkte diskutiert und entwickelt.
Ort: FH Salzburg, Urstein Süd 1, 5412 Puch bei Hallein
Rückblick auf die Tagung und Dokumentation: Tagungsprogramm
Die ogsaTAGUNG findet alle zwei Jahre alternierend zum ogsaFORUM statt. Sie ermöglicht den Fachdiskurs, das Lernen voneinander und die Kontaktaufnahme mit Kolleg*innen aus Lehre, Wissenschaft und Praxis.