CfP: Jugend, Jugendarbeit und Jugendhilfe in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierungen (Soziologie-Kongress „Das Klima der Gesellschaft“ 30.6.-2.7.2025 in Graz)

Jugend, Jugendarbeit und Jugendhilfe in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierungen
für die Sektionsveranstaltung der ÖGS-Sektionen „Jugendsoziologie“ und „Soziale Arbeit“ am Soziologie-Kongress „Das Klima der Gesellschaft“ 30.6.-2.7.2025 in Graz

Call for Papers

Angesicht zahlreicher lokaler und globaler Krisen sowie Zuspitzungen von Konflikten ist das gesellschaftliche Klima, wenn man diese Metapher verwenden will, vielfach aufgeheizt aber auch abgekühlt oder bewegt sich zwischen den Polen von Erhitzung und Abkühlung. Wie oft sind hiervon gesellschaftliche Klassen und Gruppen unterschiedlich betroffen bzw. haben auch ungleichverteilte Möglichkeiten auf dieses Klima zu reagieren. Besonders junge Menschen – Jugendliche und junge Erwachsene – sind hier mehrfach herausgefordert. Zunächst, weil sie in der Machthierarchie der Gesellschaft weiterhin wenig Einfluss gegenüber sogenannten „Erwachsenen“ haben, ferner, weil sie aktuell und auch aus einer biografischen Perspektive gesehen zukünftig noch weit mehr betroffen von gesellschaftlichen Polarisierungen sind und vielfach über keine entsprechende Handlungsfähigkeit verfügen. Die Reaktionen darauf können unterschiedlich sein, wie Rückzug ins Private, Fokussierung auf Familienbeziehungen und Freundschaften sowie Konsum, aber auch politisches Engagement, wie bei Fridays for Future oder den sogenannten „Klimaklebern“. Studien zeigen seit der Corona Pandemie auch zunehmende Betroffenheit von jungen Menschen durch psychische Belastungen bis hin zu psychischen Erkrankungen. Unterschiedliche Akteur*innen wie die Politik, aber auch Offene Kinder- und Jugendarbeit sowie institutionalisierte, soziale und gesundheitliche Aspekte des Jugendalters betreffende Hilfsangebote sind auf- und herausgefordert, auf gesellschaftsklimatische Polarisierungen zu reagieren und für Jugendliche und junge Erwachsene ansprechbar zu sein.

Das Panel der beiden ÖGS-Sektionen „Soziale Arbeit“ und „Jugendsoziologie” lädt Soziolog*innen/Sozialwissenschaftler*innen, die sich theoretisch oder empirisch forschend mit Auswirkungen des gegenwärtigen gesellschaftlichen Klimas an den Schnittstellen Jugendsoziologie und/oder Sozialer Arbeit beschäftigen, zur Einreichung eines Beitragsvorschlags ein. Es können theoretisch-konzeptionelle Überlegungen sowie methodische Herangehensweisen vorgestellt und diskutiert werden, insbesondere vor dem Hintergrund konkreter empirischer Forschungsprojekte zur bzw. in der Sozialen Arbeit und in jugendsoziologischer Perspektive. Abstracts können sich – neben den bereits benannten – auf folgende Themenfelder beziehen:

  • Jugendarbeit und gesellschaftliches Klima mit Blick auf gesellschaftliche Konflikte
  • Auswirkungen des gesellschaftlichen Klimas und gesellschaftlicher Polarisierungen auf Jugendliche und junge Erwachsene
  • Umgang mit den Herausforderungen durch Jugendliche und junge Erwachsene
  • Reaktionen von professioneller Hilfe, Politik und Öffentlichkeit auf Jugend in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierungen
  • Beitrag der Jugendforschung zu Vermittlung und Bearbeitung von Polarisierung und Krisen

Bitte senden Sie Ihren Beitragsvorschlag inkl. Titel, Abstract (max. 2500 Zeichen inkl. LZ) und kurzen Angaben zu Ihrer Person (inkl. Kontaktdaten) bis zum 28.02.2025 an folgende Kontaktadressen: alexander.brunner@fh-campuswien.ac.at, natalia.waechter@uni-graz.at und maria.anastasiadis@uni-graz.at. Die Auswahl der Beiträge erfolgt bis Ende März 2025.