AG Straffälligenhilfe

In der Straffälligenhilfe ist das Tripelmandat der Sozialen Arbeit deutlich zu spüren, da es sich dabei um justizielle Zwangskontexte handelt, welche von staatlichen Interessen ausgestaltet werden. Das tägliche Handeln der Sozialarbeiter*innen in den jeweiligen Institutionen der Straffälligenhilfe ist somit von aktuellen gesellschaftlichen (Sicherheits-)Diskursen, realpolitischen Entwicklungen und sicherheitspolitischen Trends abhängig.

Themen

In der AG Straffälligenhilfe beschäftigen wir uns mit folgenden und ähnlichen Themen/Fragestellungen:

  • Wie positionieren wir uns als Praktiker*innen, Wissenschaftler*innen, Lehrende im Handlungsfeld der Straffälligenhilfe innerhalb der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurse?
  • Wie und wo sehen/spüren wir die Auswirkungen dieser Diskurse und realpolitischen, gesellschaftlichen Entwicklungen in der praktischen und wissenschaftlichen Arbeit und wie gehen wir im Alltag der Praxis, der Lehre damit um?
  • Wie können wir diesen Auswirkungen begegnen? Welche Forschungen sind dazu nötig? Welches Wissen muss generiert werden?
  • Wie bewegen wir uns in dem Spannungsfeld von Hilfe und Kontrolle, im Spannungsfeld von Gesellschaft – Adressat*in – Profession? Wie gehen wir mit den unterschiedlichen Haltungen, Vorstellungen und Zielen in den multiprofessionellen Teams in der Straffälligenhilfe um?
  • Wie kann ein Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis gelingen, der hilft, diese und ähnliche Fragen sozialarbeitstheoretisch begründet zu bearbeiten?

Ziele

Neben der Reflexion/Diskussion dieser Themen setzt sich die AG als Ziel, zu aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen Stellung zu beziehen und die Perspektive der Sozialen Arbeit in den öffentlichen Diskurs einzubringen.  Die AG will sich kritisch mit der Straffälligenhilfe (in der forensischen Nachsorge, im Rahmen der BWH, etc.), dem System Gefängnis und Maßnahmenvollzug auseinandersetzen und nach gelingenden Alternativen fragen (Restorative/Transformative Justice), welche mehr dazu geeignet sind, eine Menschenrechtsperspektive, wie sie in der Sozialen Arbeit professionstheoretisch verankert ist, umzusetzen. Darüber hinaus ist es der AG ein Anliegen, auch die Soziale Arbeit selbst zum Gegenstand kritisch-reflexiver Analysen zu machen, da diese ebenfalls aktuellen gesellschaftlichen/sicherheitspolitischen Entwicklungen ausgesetzt ist.

Durch die Zusammensetzung der AG mit Praktiker*innen, Lehrenden und Wissenschaftler*innen im Feld der Straffälligenhilfe ist es ein weiteres Ziel, durch eventuelle gemeinsame Forschungsprojekte den sozialarbeitswissenschaftlichen Diskurs in diesem Handlungsfeld mitzugestalten.

Kontakt

Die Verantwortlichen der AG

Dr.in Kathrin Bereiter, MA
Veronika Reidinger, BA MA

Email: straffaelligenhilfe@ogsa.at